Wine ist ein rekursives Akronym für „WINE Is Not an Emulator“. Wine ist ein Wrapper, der die Win32-API implementiert. So ist es möglich, Windows-Programme unter Linux / X11 zu starten. Wine ist kein Emulator und emuliert auch keine Hardware wie Bochs oder virtualisiert wie VMware oder Xen.
Nachteile
Nicht alle Windows-Programmen laufen unter Wine. Teilweise laufen diese dann auf dem kommerziellen CrossoverOffice oder Cedega.
Meist funktionieren neueste Windows-Spiele nicht mit Wine. Hierauf ist Cedega spezialisiert, welches zusätzlich die DirectX-API implementiert. Damit ist es möglich, DirectX-Programme (meistens Spiele) zu starten. Cedega wird von TransGaming entwickelt und es ist möglich, sich den QuellCode runterzuladen. Der QuellCode, den man über das CVS herunterladen kann, enthält aber nicht alle Features, der kommerziellen WineX-Version. Es fehlt z.B. die Unterstützung von diversen Kopierschutzverfahren. Fertige Binaries sind nur für zahlende Kunden vorhanden, werden aber für alle gängigen Distributionen angeboten.
Erste Schritte
Programme startet man von der Konsole aus mit wine ''beispiel.exe''. Unter vielen Linuxdistributionen wird unter KDE und Gnome nach der Installation eines Programms auch automatisch ein Eintrag ins Startmenü und/oder auf den Desktop vorgenommen. Dadurch können Windows-Programme einfach mit der Maus wie jedes andere Programm gestartet werden.
Fragen und Antworten
- Ist das nicht gefährlich? Damit werden doch Windows-Viren unter Linux ausführbar?
Jein. Da Wine sein eigenes Verzeichnis erhält, kann ein Programm, daß unter wine läuft erstmal nur in diesem Verzeichnis herum wüten. Beispielsweise könnte die Konfiguration so aussehen, daß in ~/.wine/faked_drives/c das Laufwerk C: untergebracht ist. Wenn jetzt der Virus anfängt, alle Dateien in C:\ zu zerstören, wird er letztlich alle Dateien in ~/.wine/faked_drives/c zerstören. Wenn man jetzt natürlich ein Laufwerk R: anlegt, das auf den root (/) zeigt, kann der Windows-Virus natürlich auch auf alle Dateien des Linux Systems zugreifen. Auf der anderen Seite schützt einen das Unix-Rechte System. Der Windows-Virus kann keine Datei verändern, die nicht auch der Benutzer ändern könnte, der Wine gestartet hat. Denkbar wäre also, einen eigenen Wine-Benutzer anzulegen (wenn man davon ausgeht, daß man Viren starten wird), oder Wine tatsächlich auf sein eigenes Verzeichnis zu beschränken. Man kann auch ggf. für jedes einzelne Windows Programm eine eigene Wine-Konfiguration (nebst eigenem Laufwerk C: usw.) zusammenbasteln. Ist allerdings je nachdem, wie sicher es sein soll mehr oder weniger viel Arbeit.
- Welchen Browser startet Wine, wenn ein Programm ein Webseite im Standardbrowser oeffnet?
Wine speichert eine Liste der Browser in der "Registry" (wine regedit) unter HKCU\Software\Wine\WineBrowswer im Key Browsers. Die Liste wird anscheinend beim Aufruf eines HTML-Links von vorne nach hinten durchprobiert. Wenn man z.B. Opera als erstes eintraegt, wird es immer aufgerufen.
Tipps und Tricks
Mit den WineTools (siehe unter Links) lassen sich viele oft benötigte Windowserweiterungen automatisch installieren.
Den MS Internet Explorer am besten mit dem Projekt Ies4Linux installieren, sofern dies bei Deinem Linux noch nicht vorinstalliert ist.
Links
Frank's Corner , Running Windows applications and games on Linux using Wine
Bei Holarse gibt es viele Tipps zu , insbesondere zu Spielen.