Erfahrungsberichte
Von FrankMischo:
Es wird kein Studentenrabatt gewährt. => hier wird die Hauptklientel verärgert.
- das Doku-Portal "Mandrake-User" ist seit Juni 02 nicht mehr aktualisiert worden.
- Es gibt seitens des Distributors wenig frei verfügbaren Support, alles etwas unübersichtlich
- Zwar viele neue Pakete, aber auch hin und wieder etwas unausgereift
- Wenn ich mir die neusten Versionen von Redhat, SuSE und Mandrake angucke, gleichen sich diese doch ziemlich.Es läuft überall auf eine Distri mit 3 Cds und ähnlicher Paketauswahl hinaus, nur das jede ihre eigenen Icons auf den Desktop knallt. Vor ca. 3 Jahren war ich von der überlegenen Anfängerfreundlichkeit von Mandrake begeistert, jedoch haben die anderen da aufgeholt, wenn nicht sogar überholt. Deswegen stelle ich mir die Frage, warum ich mir nicht gleich als Anfänger Redhat oder SuSE besorgen sollte, da es dort supportmäßig etwas besser aussieht.
- Ich kann die Aussage meines Vorredners so nicht unterschreiben.
- kostenloser Support ist auf Mandrakeexpert sehr wohl möglich
- In den meisten Foren auf Mandrakeclub kann man auch als nicht angemeldeter posten
- das Mandrake die wenigsten Neuerungen bringt ist nur persönliche Wahrnehmung des Vorredners (Ich finde grade 9.0 und 9.1 war ein großer Schritt nach vorne)
- Man kann sich auch für eine Version mit gedruckten Handbuch entscheiden.
- Mandrakeuser.org wird nicht mehr gepflegt, das ist richtig. Es gibt aber Bestrebungen innerhalb der Community, die Seiten wieder zu pflegen.
Alles in allem sind die Argumente persönliche Empfindungen und haben nichts mit Fakten zu tun. Und dass SuSE sehr gut an deutsche Nutzer angepasst ist (kommt ja auch von hier) muss auch nicht hier erwähnt werden
+Ich habe mir mittlerweile die 9.1 angekuckt, und habe der Fairness halber meine "Negativliste" etwas korrigiert. Jedoch gibt es ein "Dickes" Handbuch (wie bei SuSE) wirklich nur bei der 199EUR teuren "Pro-Suite-Edition", die SuSE Pro kostet als Campus(Voll)-version gerade mal ein Viertel, und ich kann nur jedem Linuxanfänger raten, ein Buch sein Eigen zu nennen, das etwas mehr Aufschluss gibt als bloß eine Beschreibung des Installationsprozesses. Frank Mischo
Zur Aussage von Frank möchte ich ergänzen, dass man z.B. bei Ixsoft oder bei LinuxLand sehrwohl eine ProSuite als Campus-Version bekommen kann. Sie kostet dort unter 60,- EUR mit gedruckten Handbüchern und liegt damit nur unwesentlich über dem Preis einer SuSE-Campus.
Wolfgang Bornath: Ebenfalls ein Hinweis zu Franks Ausführungen: Das "Doku-Portal", das er hier meint ist die zwar von MandrakeSoft gesponsorte, aber trotzdem private Site MandrakeUser.org von Tom Berger. Tom hat die Site aufgegeben, ohne jemanden mit der Weiterführung zu beauftragen. Da er trotzdem weiterhin Eigentümer der Site ist, kann sie auch nicht weitergeführt werden. Ein großer teil der Doku ist im MandrakeClub frei zugänglich, es wird auch an einer Übersetzung ins Deutsche gearbeitet (ebenfalls Privatinitiative).
Marcus Alleze: Inzwischen findet sich unter http://www.mandrakeuser.de eine deutschsprachige Supportcommunity.
RomanKreisel: Da ich schon länger auf der Suche nach einer Distribution bin, die man guten Gewissens Bekannten empfehlen kann, die mit Linux noch nicht viel am Hut haben hab ich gestern mal Mandrake (9.2) auf einer Testmaschine installiert. Die erste Ernüchterung kam recht früh: Als das Setup meine X-Konfiguration testen wollte (die problemlos funktioniert hat, auch mit Maus) ist nach dem Test im Setup die Maus ausgefallen. Leider liess sich das Setup nicht weiter fortsetzen, da bei der nächsten Seite (einmal konnte ich über die Tastatur noch weiter) auch die Tastatur das Interface nicht mehr bedienen konnte. Da wäre eine Installation, die man auch ohne Maus bedienen kann schön gewesen. Allerdings lief nach einem harten Neustart das System ohne klagen hoch... die Konfiguration muss wohl doch schon abgeschlossen gewesen sein. Es begrüsste mich ein modifizierter, aber recht hübscher KDM und schon noch wenigen Sekunden hatte ich ein hübsches KDE, an dem ich gar nicht viel ändern musste, damit es meiner Vorstellung entspricht. Besonders zu erwähnen seien hier die Menüs, die IMHO deutlich ordentlicher gestaltet sind, als das bei KDE normallerweise der Fall ist. Auch positiv fiel mir auf, dass die Internationalisierung seit meinem letzten Test mit Mandrake weit besser funktioniert: Fast alles was ich gesehen habe war gut übersetzt. Nur einige wenige Teile waren noch Englisch, was allerdings ertragbar war. Selbst der Mozilla (bei dem ich mit der Sprachkonfiguratin schon seit pre-1.0 immer wieder mal Probleme habe) war bereits eingedeutscht. A propos Mozilla: Es hiess ja immer Mandrake kommt jetzt mit Werbung: die einzige Werbung die ich entdecken konnte waren einige Bookmarks in Mozilla und Konqueror.
Allerdings möchte ich ja auch testen, wie man das System Aktuell halten kann. Also versuchte ich mich vorerst an den grafischen Tools, dem Mandrake Control Center. Es lag möglicherweise eher daran, dass ich von Apt und Portage verwöhnt bin, aber ich bin mit der grafischen Oberfläche nicht wirklich zurechtgekommen. Also versuchte ich es mit diesem urpmi. Das einspielen aller Updates für 9.2 lief ohne jegliche Probleme. Auch das installieren von Software ist ähnlich einfach wie mit apt und/oder portage, wenngleich auch die Suchfunktionen von urpmi etwas besser sein könnten.
Als letzte Probe auf's Exempel wollte ich ein Upgrade auf die nächste Version machen. Da Mandrake 10.0 allerdings noch nicht auf den öffentlich zugänglichen FTPs lag versuchte ich ein Update auf cooker, die development-version von Mandrake. Und hier fiel ich kräftig auf die Nase: urpmi erkannte zwar hübsch ~300 Pakete, die aktualisiert werden müssten, beschwerte sich allerdings recht früh wegen Konflikten und brach ab. Im IRC erfuhr ich, dass man sich doch die Pakete manuell herunterladen solle und die konflikte selbst lösen muss. Da ich testen wollte, ob Mandrake für Anfänger geeignet ist, brach ich hier ab. Kein Anfänger möchte manuell Konflikte auflösen!
Mir ist durchaus bewusst, dass dies nicht zwingend mit RPM, urpmi oder der Qualität der Pakete zusammenhängen muss, da es sich ja um eine Entwickerversion handelte. Sobald 10.0 auf den öffentlichen FTP-Servern liegt, werde ich eine weitere, frische Installation von 9.2 vornehmen und ein "apt-get dist-upgrade" durchführen.
Fazit: Ich selbst werde definitiv bei Gentoo auf'm Desktop bleiben, werde allerdings, wenn das mit dem Update von 9.2 auf 10.0 gut klappt zukünftig Mandrake für Einsteiger in Betracht ziehen. Die grösste Schwäche von Mandrake scheint mir dennoch das Paketmanagement zu sein, hoffentlich tut sich da noch was. Ansonsten scheint sich Mandrake gut gemausert zu haben.
Anmerkungen:
- Anfänger werden wahrscheinlich nicht urpmi sondern die Live Update-Funktion benutzen um von einer Version auf die nächste zu wechseln.
- Updates per urpmi sollten wie folgt ausgeführt werden:
urpmi urpmi (das machen neuere Versionen von urpmi automatisch, die bei 9.2 dabei ist aber iirc noch nicht)
urpmi --auto-select
urpmi kernel
Bei Konflikten bei urpmi --auto-select muss man nichts per Hand herunterladen, aber man muss evtl. Pakete einzeln per urpmi einspielen / mit urpme vorher entfernen. Wenn man sich ganz sicher ist, dass man weiss, was man macht, kann man auch urpmi --allow-force benutzen. Sollte urpmi --auto-select zu viele Pakete entfernen wollen, kann man urpmi --auto-select --keep versuchen und dann die übriggebliebenen Pakete angucken. Anfänger benutzen aber am besten wie oben schon gesagt das Live Update.
- Suchfunktion: rpmdrake bietet sehr nette Suchfunktionen, wenn man den Paketnamen oder den Filenamen weiß, helfen urpmq bzw. urpmf.
-- MichaelReinsch 2004-03-07 18:29:24