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GnuCash ist die freie OpenSource-Finanzverwaltung für GNU/Linux und Unix.

Inhalt TableOfContents()

1. Einführung

Homepage: http://www.gnucash.org/ (en)

Lizenz: ["GPL"]

Das Programm ist eine Komplettlösung zur Verwaltung der Finanzen von Privatanwendern und Kleinbetrieben. Das aus dem Rechnungswesen bekannte Prinzip der doppelten Buchführung wird in GnuCash konsequent umgesetzt, so daß GnuCash höchste Ansprüche an die Kontenführung erfüllen kann. Auch Homebanking über ["HBCI"] ist möglich, wenn die Bibliothek ["OpenHBCI"] installiert ist, bzw. ab Version 1.8.10 die Bibliothek ["AqBanking"]. Für den Geschäftsverkehr ist die Verwaltung von Kunden, Lieferanten und Rechnungen enthalten. Weitere Features sind terminierte Buchungen, Import von OFX-Dateien und QIF-Dateien, zahlreiche Berichte und Grafiken mit Torten- und Balkendiagrammen und eine benutzerdefinierbare Oberfläche.

Für Neueinsteiger ist ein Assistent zur Kontenerstellung vorhanden. Bestehende Dateien mit Finanzdaten z.B. aus Quicken oder Microsoft Money können problemlos über den QIF-Import eingelesen werden.

Bei Fragen zur Installation und zur Benutzung steht eine deutschsprachige Mailingliste gnucash-de zur Verfügung. Um an die Mailingliste zu schreiben, muss man sie zunächst [http://www.gnucash.org/cgi-bin/mailman/listinfo/gnucash-de hier abonnieren] FootNote(Dies ist notwendig, da an diese Mailingliste täglich 10-20 Spam-Emails geschickt werden und diese nur durch das zwingende Abonnieren aus der Liste herausgehalten werden können.), Archiv und Suchfunktion [http://news.gmane.org/gmane.comp.gnome.apps.gnucash.german hier].

/!\ Weitere Informationen zum Homebanking mit HBCI stehen hier [#HBCIHomebanking weiter unten], in der (hoffentlich) mitgelieferten Textdatei [attachment:README_HBCI.txt doc/README.HBCI], auf der Seite von ["OpenHBCI"] und auf der Seite von ["AqBanking"]. Technische Fragen zu HBCI können auch auf der Mailingliste von ["OpenHBCI"] gestellt werden.

Links:

Eine weitere interessante Software für die Buchhaltung auf Linux ist die Berechnung der Einkommensteuer mit http://opensteuer.de

FootNote

2. Upgrade von 1.8.9 auf 1.8.10

Mit dem Versionswechsel von 1.8.9 auf 1.8.10 wechselt GnuCash auch die darunterliegende HBCI-Bibliothek für das Online Banking. Statt des bisherigen ["OpenHBCI"] wird nun dessen Nachfolger ["AqBanking"] eingesetzt. (Außerdem wechselt die OFX-Bibliothek von libofx-0.6.x auf libofx-0.7.x., sofern man den OFX-Import via --enable-ofx eingeschaltet hat.) Für das Upgrade müssen daher folgende Pakete in dieser Reihenfolge neu installiert werden:

  1. [http://sourceforge.net/projects/gwenhywfar gwenhywfar] mindestens in Version 1.2.0 oder aktueller

  2. [http://sourceforge.net/projects/ktoblzcheck ktoblzcheck] ab Version 1.0 oder aktueller

  3. [http://sourceforge.net/projects/aqbanking aqbanking] mindestens in Version 0.9.8 oder aktueller

  4. [http://sourceforge.net/projects/aqhbci aqhbci]

  5. AqHBCIs [http://sourceforge.net/projects/aqhbci wizard-kde]

  6. optional für Chipkarten: ["LibChipCard"] und AqHBCIs [http://sourceforge.net/projects/aqhbci plugin-ddvcard]

  7. optional für OFX-Import: [http://sourceforge.net/projects/libofx libofx] mindestens in Version 0.7.0 oder aktueller

Anschließend kann GnuCash wie gewohnt aus dem Quellcode compiliert werden. Anleitung siehe auf der Unterseite /SourceInstall . Man beachte, daß für die Aktivierung des HBCI-Codes das configure-Argument --enable-hbci mit angegeben werden muß!

Nach dem Installieren müssen die HBCI-Benutzer neu eingerichtet werden, wobei aber die existierenden Sicherheitsmedien (Chipkarte, Schlüsseldatei) direkt weiterverwendet werden. Dazu wird in GnuCash der Menüpunkt "Werkzeuge"->"HBCI Einrichtung" aufgerufen. Im Assistenten muß man dann den Knopf "HBCI-Assistent starten" drücken, der als externes Programm gestartet wird. Im externen HBCI-Assistenten wählt man

Damit kann auch in GnuCash-1.8.10 das HBCI-Banking benutzt werden. Mit der neuen Bibliothek sind auch die Sicherheitsmethoden HBCI-PIN/TAN und RSA-Chipkarte hinzugekommen.

Achtung: Leider kann entgegen der Ankündigung im Programm eine OpenHBCI-Schlüsseldatei, die von AqBanking benutzt wird, nicht mehr von OpenHBCI parallel weiterverwendet werden. Sofern die Schlüsseldatei in OpenHBCI weiter benutzt werden soll, muß in AqBanking eine anders benannte Kopie der ursprünglichen Schlüsseldatei importiert und verwendet werden, so daß dann zwei unterschiedliche Schlüsseldateien in Benutzung sind.

3. Tipps & Tricks

3.1. Die GnuCash Hilfe

Die GnuCash Hilfe befindet sich in einem extra Paket gnucash-docs. Falls man beim Anklicken des Menüpunktes "Hilfe->Hilfe" die Fehlermeldung erhält "Nicht gefunden -- Die angegebene URL konnte nicht geladen werden", wurde dieses Paket noch nicht installiert. Man muss dann dieses Paket gnucash-docs noch zusätzlich installieren.

3.2. Doppelte Buchführung

Im Gegensatz zu vielen anderen Finanzverwaltungsprogrammen arbeitet GnuCash nach den anerkannten Regeln des kaufmännischem Rechnungswesens. GnuCash erlaubt daher in einfacher und überragend konsistenter Weise über Vermögen, Schulden, Aufwendungen und Erträge den Überblick zu behalten. Eine kurze Erklärung der Grundlagen für die doppelten Buchführung ist z.B. [http://www-public.tu-bs.de:8080/~y0008258/ hier] zu finden.

3.2.1. Vereinfachte Buchführung mit GnuCash

Prinzipiell gibt es zwei Sichtweisen die in GnuCash verwendbar sind.

Intern wird aber immer das komplette Modell der "kaufmännische Buchhaltung" (Soll/Haben & Aktiv/Passiv) verwendet.

Standardmäßig unterstützt GnuCash Benutzer, welche mit der Doppelten Buchführung nicht vertraut sind, dabei, die "Cash-Flow" Sichtweise (Geldfluß Vorstellung) auf das Kontensystem der doppelten Buchführung anzuwenden.

Intuitivere Cash-Flow Vorstellung (Normal Modus in GnuCash):

Man hat: BR

sowieBR

Man bucht immer "von-zu" so wie das Geld auf den betroffenen Vermögensbestandskonten "fließt". Von einem Konto zum Anderen.BR (Merke: Bucht man z.B. von einem Kreditkonto nach Girokonto werden von GnuCash korrekterweise in beiden Konten Mehrungen eingetragen).

Überschriften:BR In den Konten zeigt GnuCash dem Benutzer immer dementsprechend an auf welcher Seite die Mehrungen und auf welcher Seite die Minderungen dem Re-We System entsprechend im jeweiligen Konto eingetragen werden.

Buchungen z.B. von Rückstellungen ohne dass irgendwie Geld "fließt" gibt es in dieser Vorstellung eigentlich nicht. Dafür bedient man sich dann der buchhalterischen Sichtweise des Rechnungswesens.

Unterschiede im Re-We Modus:

Vermögenskonten -> AktivBR (Bestand steht links)

Eigenkapital und Schulden (Fremdkapital) = Gesamtkapital -> PassivBR (Bestand steht rechts)

Aufwand und Ertragskonten anstatt Einnahmen und Ausgaben.BR (Unterkonten des Eigenkapitalkontos also Passiv)

Man bucht immer im erstgenannten Konto links und im zweit genannten Konto rechts (per Links an Rechts <=> per Soll an Haben).

Überschriften:BR Immer links Soll und rechts Haben.

Anchor(HBCIHomebanking)

3.3. HBCI Homebanking

Die Versionen ab 1.8.0 (Februar 2003) unterstützten Homebanking über ["HBCI"] mit Hilfe der ["OpenHBCI"]-Bibliothek. (Allerdings wird kein PIN/TAN unterstützt, siehe [#PinTan unten].)

Update 2004-10-21: Die Versionen ab 1.8.10 unterstützen Homebanking über ["HBCI"] mit Hilfe der ["AqBanking"]-Bibliothek. Damit wird nun auch PIN/TAN unterstützt. Solange 1.8.10 noch nicht veröffentlicht ist, kann man den CVS-Stand des gnucash-1-8-branch wie in /SourceInstall angegeben selber compilieren.

Wenn GnuCash mit HBCI-Unterstützung kompiliert (übersetzt) wurde, kann man die Einrichtung des HBCI-Zugangs über den Menüpunkt "Werkzeuge->HBCI Einrichtung" im Hauptfenster vornehmen. Nachdem die HBCI-Einrichtung abgeschlossen wurde und die Bank den Zugang aktiviert hat, können dann in den entsprechenden Kontofenstern HBCI-Aktionen über das Untermenü "Aktionen ->Online Aktionen" ausgeführt werden.

Wenn man GnuCash selber compiliert (übersetzt), siehe /SourceInstall, muss für die Aktivierung der HBCI-Unterstützung bei ./configure das Argument --enable-hbci mit angegeben werden:

Im GnuCash-Packet sind weitere Hinweise zur HBCI-Benutzung in der (hoffentlich) mitgelieferten Textdatei [attachment:README_HBCI.txt doc/README.HBCI] zu finden.

3.3.1. Änderung der verwendeten HBCI Version

Mit einigen Banken funktionieren nur bestimmte Versionen der HBCI Spezifikation. Die von OpenHBCI verwendete HBCI-Version kann mit dem Knopf "HBCI Version" im "HBCI Einrichtungs"-Assistent verändert werden. Falls dies fehlschlägt, kann die HBCI-Version auch manuell geändert werden, wie auf der ["OpenHBCI"]-Seite beschrieben.

3.3.2. Getestete Banken

Eine Liste mit schon getesteten Banken wird auf der ["OpenHBCI"]-Seite verwaltet.

3.3.3. Gemeinsame Konfiguration mehrerer Linux OpenHBCI-Programme

Es ist möglich, mit mehreren Linux Programmen die gleiche HBCI-Konfiguration zu benutzen, solange die Programme den HBCI-Zugang über die Bibliothek ["OpenHBCI"] realisieren. Dies ist z.B. der Fall bei der Kombination GnuCash und aqmoney oder KOpenHBCI. Die Einrichtung des HBCI-Zugangs braucht dann nur einmal erfolgen, und außerdem kann in allen Programmen die gleiche HBCI-Konfigurations-Datei verwendet werden (standardmäßig ~/.openhbci).

Beim Einrichten des HBCI-Zugangs in GnuCash wird zuerst nach der Konfigurations-Datei von ["OpenHBCI"] gefragt. Ist diese schon vorhanden, gibt man im Einrichtungs-Druiden den Dateinamen der vorhandenen Konfigurations-Datei an und kann dann gleich die Zuordnung der HBCI-Konten zu GnuCash-Konten vornehmen.

Der Dateiname, den man dort angibt, wird von GnuCash in der GnuCash-Datei gespeichert. Die HBCI-Konfigurationsdatei selber wird von GnuCash nie selbst geändert, sondern immer nur über OpenHBCI verwendet. Das heißt: Wenn noch ein anderes Programm (z.B. aqmoney) auf OpenHBCI zugreifen soll, kann man dieses Programm die gleiche OpenHBCI-Konfigurationsdatei benutzen lassen, und dann ist ein abwechselnder Zugriff auf die OpenHBCI-Konfiguration problemlos möglich. Bei aqmoney würde das mit der Kommandozeilenoption "aqmoney -C /meine/konfigurations/datei ..." geschehen, z.B. "aqmoney -C ~/.openhbci ...".

Wenn ein Onlinebanking-Programm eine andere (eigene) HBCI-Bibliothek verwendet, wie z.B. ["moneyplex"], greift dieses nicht auf die gemeinsame OpenHBCI-Zugangkonfiguration zu. Stattdessen muss der HBCI-Zugang dort komplett separat eingerichtet werden.

Anchor(fremdeHBCIProgramme)

3.3.4. Schlüsseldateien und Sicherheitsmedien fremder HBCI-Programme

Die Schlüsseldateien und -disketten aus anderen Onlinebanking-Programmen (z.B. Quicken, StarMoney, ["moneyplex"]) können normalerweise nicht in GnuCash/OpenHBCI weiterverwendet werden (Ausnahmen siehe nächster Absatz). Soll das alte Programm weiterhin benutzbar bleiben, muss eine weitere HBCI-Benutzerkennung für OpenHBCI bei der Bank angefordert werden. Dann benutzt jedes Bankingprogramm seinen jeweils eigenen SchlüsselFootNote(Siehe auf der Mailingliste http://www.gnucash.org/pipermail/gnucash-de/2003-February/000120.html). Wenn man die neue Benutzerkennung bekommen hat, können für diese neue Benutzerkennung ganz regulär mit GnuCash für OpenHBCI neue Schlüssel erzeugt und mit Ini-Brief bestätigt werden.

Bei Chipkarten dagegen treten keine größeren Probleme auf, wenn sie einfach mit mehreren HBCI-Programmen und -Bibliotheken verwendet werden.

Mittlerweile können allerdings manche Schlüsseldateien doch von verschiedenen HBCI-Bibliotheken gemeinsam benutzt werden. Für OpenHBCI gibt es dazu so genannte Medium-Plugins. Im Einzelfall muss zuerst getestet werden, ob eines der erhältlichen Plugins von OpenHBCI für die vorhandene Schlüsseldatei auch funktioniert oder nicht. Details auf ["OpenHBCI"].

FootNote

3.3.5. Debian und GnuCash/HBCI

In Debian/Sid und Debian/Sarge (aka testing) gibt es das Paket gnucash-hbci. Für Chipcard-Support braucht man außerdem noch das Paket chipcard-tools, daß den (per Hand zu konfigurierenden) chipcardd enthält sowie das openhbci-Plugin für DDV-Chipkarten (Paket libopenhbci-plugin-ddvcard). Im chipcardd bis mindestens Version 0.9.1 gibt es einen Bug, bezüglich USB-Chipkartenleser (mindestens Reiner SCT Cyberjack betroffen): man muss in der Konfigurationsdatei USB1 statt USB0 angeben.

Es gab einen Bug in Gnucash für Debian (mehr [http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=179342 hier]), der in deutschsprachigen Menüs verhindert, daß die HBCI-Aktionen im Menü erscheinen. Mit Version 1.8.2-5 wurde eine temporäre Abhilfe geschaffen: Die Menüs erscheinen, dafür wurde das Tastenkürzel herausgenommen.

Dieser Bug existiert auch noch bis Version 1.8.7-1 und verschwindet, wenn man mit dem Befehl "apt-get install libglade0" die GLADE-Bibliothek auf den neusten Stand bringt.

In Debian/Woody gibt es kein Gnucash, das HBCI unterstützt. Es gibt allerdings inoffizielle Pakete für Debian/Woody im Gnome 2.2 Backport, der von [http://www.apt-get.org/] verlinkt wird. Da dies ein eins-zu-eins Backport der Pakete für Debian/Sid ist, gelten die obigen Erläuterungen. Die Sources-Zeilen gibt es bei [http://www.apt-get.org/search.php?query=gnucash&submit=&arch%5B%5D=i386&arch%5B%5D=all apt-get.org]. Außerdem unterstützen diese Pakete möglicherweise noch keine Chipkarten, so daß man dort selbst libchipcard und libopenhbci neu kompilieren muss. (Da dies keine offiziellen Debian-Pakete sind, sollte nicht das Debian BTS für das Melden von Bugs verwendet werden.)

3.3.6. Weitere HBCI-Tipps

Weitere Tipps, die direkt mit HBCI zu tun haben, werden auf der ["OpenHBCI"]-Seite gesammelt. Im GnuCash-Paket sind weitere Hinweise zur HBCI-Benutzung in der (hoffentlich) mitgelieferten Textdatei [attachment:README_HBCI.txt doc/README.HBCI] zu finden (z.B. zur Fehlersuche).

3.4. QIF Import

Falls beim Importieren von QIF-Dateien (z.B. aus Quicken, Wiso Mein Geld) Probleme auftreten, könnte vielleicht das Programm [http://www.duehning.de/html/qif-cleaner.html QIF-Cleaner] (nur für Windows) helfen, die QIF-Datei vor dem Import noch ein bißchen an die QIF-Spezifikationen anzupassen. (Hat das jemand mal ausprobiert? ... die Seite ist leider mit einem Passwort geschützt)

3.5. OFX Import

Um Umsätze in GnuCash zu importieren bietet sich das Format OFX für alle die an, die nicht HBCI nutzen. Im Gegensatz zum QIF Import kann GnuCash hier erkennen, welche Umsätze es schon importiert hat und welche nicht. OFX Import wird z.B. von der 1822direkt im HTML-Banking unterstützt. Ein Demo-Login ist unter https://banking.1822direkt.com möglich.

3.6. Standardkontenrahmen

Eine äußerst freundliche Seele hat es sich angetan und einen SKR04 auf GnuCash portiert (Danke, Bettina :-))) ). Damit können jetzt auch wir Freiberufler und Small-Business-People sehr einfach loslegen, wenn denn der SKR04 für uns geeignet ist.

Erklärung SKR:

SKR 03/04 ist von der DATEV. DATEV ist eine Genossenschaft der Steuerberater. Wenn Deine Steuer also ein Steuerberater macht, dann wird der Deine Finanztransaktionen gerne in einem der SKR haben wollen. Das gilt aber auch nur für Firmen. Wenn Du nur Steuern als Privatmann hast und/oder die Formulare selbst ausfüllst, kannst Du die Konten anlegen, wie es Dir am besten passt. (von Herbert)

Es gibt noch mehrere SKRs (allerdings *noch* nicht in gnucash):

(Quelle: Radke, "Buchführung", Haufe Verlag)

BGA: Kontenrahmen des Groß- und Außenhandels

(Quelle: Goldstein, Kontieren und buchen, Haufe Verlag)

Laut Schultz (Basiswissen Rechnungswesen, Beck/dtv) ist der GKR der "Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie" von 1951. IKR stammt von 1971 mit Überarbeitung 1986.

Laut Schmolke/Deitermann (Industrielles Rechnungswesen, Winklers Verlag) wurde der IKR 1971 vom BDI herausgegeben und ist ein "übersichtliches (Anm. meinerseits: na ja...) Kontenordnungssystem, das allen Industriebetrieben zur Anwendung *empfohlen* wird".

Im Netz gibt es noch andere Quellen, in denen von anderen Kontenrahmen zu lesen ist wie dem SKR49 (Vereine), SKR für Arztpraxen, kommunale Betriebe und soziale Einrichtungen. (Frank Bergmann)

3.6.1. Installation

Der SKR04 ist in Version 1.8.8 offiziell im Assistenten für das Anlegen einer neuen Kontenhierarchie integriert. Bei Auswahl von Datei->Neu kann man in der Version 1.8.8 also auch einen SKR04 auswählen.

Mit älteren GnuCash-Versionen kann man sich aber auch die Vorlage einzeln besorgen und gemäß der folgenden Beschreibung installieren. Zuerst herunterladen von [http://www.tu-harburg.de/~et2cs/tmp/acctchrt_skr04.gnucash-xea]. Anschließend installiere man diese Vorlage-Datei dorthin, wo auch die anderen de_DE Vorlagen (z.B. acctchrt_common.gnucash-xea) sind, also bei selbst installierten --prefix=/usr/local dann z.B. /usr/local/share/gnucash/accounts/de_DE/ oder auf dem bei SuSE 8.2 mitgelieferten Paket dann z.B. /opt/gnome/share/gnucash/accounts/de_DE/

Beim nächsten Starten von gnucash und Auswahl von Datei->Neu bekommt man in der Auswahl von Kontenvorlagen dann auch den SKR04 präsentiert.

Christian

3.7. VWD Fondskurse

Für den Abruf von Wertpapier-Kursen wird das Modul Finance::Quote verwendet. Dessen VWD Modul funktioniert seit Mitte 2003 nicht mehr. Freundlicherweise wurde von Jörg Sommer MailTo(joerg AT alea.gnuu.de) eine aktualisierte Version bereitgestellt, die unter [http://www.minet.uni-jena.de/~joergs/VWD.pm] herunter geladen werden kann. Diese einfach nach /usr/lib/perl5/Finance/Quote/ kopieren (sicherheitshalber die alte Version vorher sichern) und dann sollte es wieder gehen.

4. Fragen & Antworten

4.1. Buchhaltung mit GnuCash

Kann ich mit GnuCash auch für eine Firma eine Einnahme-Überschuss-Rechnung machen?

Benutzt hier jemand GnuCash für Buchhaltung in einer (kleinen) Firma?

Ist es möglich die MWSt. bei Buchungen getrennt auszuweisen und eine Umsatzsteuervoranmeldung zu erstellen?

Wie geht man damit um, daß beim Geldabheben von einem Bankautomaten der Betrag erst später vom Girokonto abgebucht wird? Trägt man bei der Buchung den Tag des Abhebens oder den Tag der Belastung auf dem Konto ein? Müßte es nicht zwei Daten zu einer Transaktion geben, weil mein Bargeld sich ja bereits mit dem Geldabheben vermehrt, mein Girokonto sich aber erst am Tage der Belastung vermindert? -- JojoLechelt

4.2. HBCI-Benutzung

Wie kann man eigentlich das Passwort des HBCI-Keyfiles ändern? Danke. Jens Bräuer MailTo(jensb AT NOSPAM cs.tu-berlin.de)

aqmoney --modifymedium --user=<USERID> --newpin

4.3. Einrichtung des HBCI-Zugangs

Ich habe den ersten Brief von der Bank bekommen (INI-Brief). Wie geht es weiter? Wie erstellt man den Schlüssel für die Signatur und erzeugt einen INI-Brief? Ich habe keinen Chipkartenleser, wie geht das mit Diskette, oder Datei, oder USB-Stick? Wie stelle ich die Version von HBCI ein (Vers. 2.1 bei Commerzbank)? PS: Ich benutze Debian 3.0 (Woody) mit ein bisschen Sarge und ein ganz kleines Bisschen SID ;-) (GNUCash und die entsprechenden Libs und Gnome) -- GuidoThulke

Nachtrag: Mittlerweile setzt die Commerzbank HBCI Version 2.2 ein. Leider komme ich immer noch nicht weiter. Die Fehlermeldung (des Bankservers?) lautet 'BPD nicht mehr aktuell. Aktuelle Version folgt (Code 3050,2)' Die Hotline von der CB (Starmoney) wollte die Logdateien und die Versionsnummer ;-) Aber wenigstens weiß ich jetzt was BPD heißt ==> BankParameterDaten. -- GuidoThulke DateTime(2003-11-11T17:34:50Z)

Wie kann man den Port angeben (bei Commerzbank Port 3000)? Gebe ich hbci.commerzbank.de:3000 ein wird der Host nicht gefunden. -- GuidoThulke

Nachtrag II: Ich habe mich durchgerungen die Initialisierung unter Windows (Autsch) mit Hilfe der freundlichen Commerzbankhotline und Starmoney 3.0 durchzuführen. Das hat auch gut funktioniert und ich bin endlich zu meinem Schlüssel (Keyfile) auf der Diskette gekommen. Leider funktioniert GnuCash (jetzt Version 1.8.8) nicht mit diesem Schlüssel. Ist ein ungültiges/nicht bekanntes Keyformat. Ist das also nicht genormt?! Ich habe allerdings dieses Keyfile unter Windows auch für mehrere Programme nutzen können, namentlich Quickbooks 2003 und Starmoney 3.0. Ein Zufall? GuidoThulke

Diese ersten Schritte habe ich nun hinter mir. Aber wie sieht es nun aus, wenn ich mehrere Konten bei verschiedenen Banken habe. Der Assistent welcher mich durch das Einrichten des ersten Zugangs geführt hat, macht auf mich nun den Eindruck, dass er bei jedem Klick dabei ist, diesen ersten Zugang zu überschreiben :(Wie kann ich "sicher:)" mein 2. Konto bei einer anderen Bank hinzufügen? -- Markus Melms

Ich habe auch 2 Konten. Eins bei der Volksbank, klappt prima. Eins bei der Dresdner - hier klappt Saldenabfrage, Kontoumsätze abfragen läuft zwar ohne Fehler durch, aber liefert keine Umsätze. Sieht dann so aus: Informationen fehlerfrei entgegengenommen (Code 20). Es liegen keine Einträge vor (Code 3010). Kann ich noch irgendwas versuchen bevor ich da anrufe? Gruß Mario!

Anchor(PinTan)

4.4. Onlinebanking per PIN/TAN

Frage: Ist es möglich, mit GNUCash über das PIN/TAN-Verfahren Onlinebanking zu betreiben?

Antwort: Nein. Man unterscheidet bei PIN/TAN vier Fälle:

4.5. GnuCash allgemein

Wie viel Speicherplatz sollten in etwa meine Anwenderdaten einnehmen? Meine Daten belegen 49MB und ich kann mir nicht vorstellen, warum das soviel Speicherplatz kostet. Läßt sich das komprimieren oder "aufräumen" ?

Wie kann man die geänderten Optionen eines Berichts dauerhaft speichern? -- Tobias Jahn MailTo(tobias.jahn AT web.de)

Bei SuSE 9.0 ist die Version 1.8.7 (nach update) dabei, bei einem Startversuch (KDE) kommt aber immer:

    Gdk-WARNING **: Missing charsets in FontSet creation
    Gdk-WARNING **:     ISO8859-15
    Gdk-WARNING **:     ISO8859-15
    Fatal Error: gnucash_style_set_register...(): Cannot load 
fallback font: -adobe-helvetica-medium-r-normal--*-120-*-*-*-*-*-*

-- Andreas Horn MailTo(andreashorn AT gmx.de)

--- Bei Debian Sid kam es durch ein Update von slib <3 auf >3 eine zeitlang zu den Fehler:

bash-2.05b$ gnucash
Backtrace:
In unknown file:
...
?: 37  (begin (if # #) (make-modules-in # full-name))
?: 38* (if (or # #) (try-load-module name))
?: 39  [try-load-module (gnucash report iframe-url)]
?: 40  (or (begin (try-module-linked name)) (try-module-autoload name) ...)
?: 41* [try-module-autoload (gnucash report iframe-url)]
?: 42  (let* (# # # #) (resolve-module dir-hint-module-name #f) (and # #))
...
?: 43  (letrec ((load-file #)) (dynamic-wind (lambda () #) (lambda () #) ...) ...)
?: 44* [dynamic-wind #<procedure #f ()> #<procedure #f ()> #<procedure #f ()>]
?: 45* [#<procedure #f ()>]
?: 46* (let ((file #)) (cond (# => #) (# => #)))
?: 47  [#<procedure #f #> "/usr/share/gnucash/guile-modules/gnucash/report/iframe$
?: 48  [load-file #<primitive-procedure primitive-load> ...]
?: 49* [save-module-excursion #<procedure #f ()>]
?: 50  (let (# #) (dynamic-wind # thunk #))
?: 51  [dynamic-wind #<procedure #f ()> #<procedure #f ()> #<procedure #f ()>]
?: 52* [#<procedure #f ()>]
?: 53* [primitive-load "/usr/share/gnucash/guile-modules/gnucash/report/iframe-ur$ 
In /usr/share/gnucash/guile-modules/gnucash/report/iframe-url.scm:
7: 54* [require format]
In unknown file:
?: 55  (cond ((not feature) (set! *catalog* #f)) ((slib:provided? feature)) ...)
...
?: 56  [scm-error misc-error #f ...]
<unnamed port>: In procedure scm-error in expression (scm-error (quote misc-error) #f ...):
<unnamed port>: slib:require unsupported feature format

Dieser Fehler kann durch die Installation neuerer Pakete von gnucash (1.8.8-7 oder höher) behoben werden. Wenn diese nicht zur Verfügung stehen, dann sollte die ältere slib durch den Befehl "apt-get install slib=2d4-2" installiert werden. Siehe dazu auch den Bugreport: BR http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=238106

4.6. Benutzung des Geschäftsmoduls für Kleinunternehmen

Ich habe eine ganze Weile gesucht und probiert wie man GnuCash als Kleinunternehmer sinnvoll im deutschen Umfeld einsetzen kann. Hier meine Lösung, auf das sie anderen auch hilfreich sein kann:

Ein Minimalsetup an Konten sieht in ungefähr so aus:

Ebene

Kontoname

Typ

1.

Forderungen

Forderungen

2.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten

3.

Betriebseinnahmen

Erträge

3.1

Erlöse mit 16%

Erträge

3.2

Umsatzsteuer 16%

Erträge

4.

Betriebsausgaben

Aufwendungen

4.1

Betriebsbedarf

Aufwendungen

4.2

Vorsteuer 16%

Aufwendungen

5.

Sonstige Konten

Bargeld

5.1

Barkasse

Bargeld

So, dann kann man im Menu Geschäft/Steuertabellen zwei Einträge einstellen:

Gut, nun muss man für den Rechnungsdruck noch in Datei/Eigenschaften alle seine Daten pflegen. Das war's im Groben und Ganzen. Bei der Eingabe der Kundenadressen bietet sich an auf dem zweiten Reiter gleich die Steuer auf MwST zu stellen, damit wird das automatisch für den Kunden bei der Rechnung berücksichtigt. Die Rechnungspositionen werden dann auf das Erlöse-Konto gebucht (MwSt geschieht automatisch auf Umsatzsteuer), und geleistete Zahlungen kann man dann auf der Barkasse gegen schreiben.

Gleiches gilt auch für Zulieferer, außer das hier die Steuertabelle Vorsteuer herhalten muss und für Positionen das Konto Betriebsbedarf.

Wem das Rechnungslayout nicht gefällt, bzw. er es gern eindeutschen möchte, der soll nach der Datei invoice.scm schauen. Sieht sehr kryptisch aus, ist aber ganz leicht. Hier lässt sich viel einstellen. Die Texte hab ich einfach übersetzt.

--- Daniel Draes DateTime(2004-04-07T22:00:00Z)

4.7. Benutzung der deutsch lokalisierten Version von GnuCash

Ich habe Suse 9.1 und da ist ein englisches GnuCash dabei. Auf http://www.gnucash.org/trans/ steht, dass es auch eine deutsche Lokalisierung gibt. Aber wo kann ich sie runterladen und wie stelle ich die Sprache in meinem englischen GnuCash um?

5. Installation aus dem Quelltext mit OpenHBCI Unterstützung

Die Anleitung ist nun auf folgender Unterseite zu finden /SourceInstall

6. Neuerungen /WeiterEntwicklung

Wünsche und Aktuelles zur GnuCash Weiterentwicklung sind auf der Unterseite /WeiterEntwicklung zu finden.

Collaboration on english development texts is done on /DevelTexts